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Schauspieler Bernd Herzsprung und Ex-Frau Barbara Engel sehen sich nach fünf Jahren bei Movie meets Media wieder.

Movie meets Media: Ein Fest der Extraklasse

Gila Thieleke, 04.12.2013

Das Atlantic Hotel ist immer eine beeindruckende Kulisse. Vor allem zur Weihnachtszeit bekommen die Räumlichkeiten durch all die funkelnden Lichter einen ganz besonderen Glanz. Die elegante Gesellschaft, die sich zum Anlass von „Movie meets Media“ in den Ballsälen tummelt, lässt die prächtige Szenerie noch mehr erstrahlen.

Elegante Abendgarderobe, paliettenversehene Cocktailkleider und glitzernde Highheels in allen Formen und Farben sind hier zu bestaunen. Auf dem Roten Teppich brandet mit jedem neuen Gast immer wieder ein wahres Blitzlichtgewitter auf und die enorme Geräuschkulisse zeugt von einem regen Austausch unter den zahlreichen Gästen. Bereits kurz nach Veranstaltungsbeginn sind die Säle gefüllt und es ist gar nicht möglich bei dem Blick in die Menge einen einzelnen Prominenten zu entdecken. Die gesamte Menge ist eine einzige herrliche Prominenz: Martin Krug, der Ex von Veronica Ferres und Verena Kerth tummelt sich mit neuer Freundin Julia im Eingangsbereich. Roberto Blanco umarmt die Grand Damme der Extravaganz, Olivia Jones. Natascha Ochsenknecht begrüßt Schauspielerin Katja Flint und Chor-König Gotthilf Fischer ist ebenfalls mit dabei.

An diesem Abend komme ich mit Barbara Engel, der Ex-Frau von Bernd Herzsprung. Erst kürzlich lernte ich die Lebefrau bei ihrer Boutiqueeröffnung in der Davidstraße kennen und kaufte ein tolles, schwarzes und knackig eng anliegendes Kleid im Vintage-Stil extra für diesen Anlass. „Kurven muss man gekonnt in Szene setzen, mein Liebes“ riet mir die Kennerin. Gesagt, getan. Bei „Movie meets Media“ erlebt Barbara eine wahre Premiere: Nach fünf Jahren sieht sie ihre verflossene große Liebe, den Schauspieler Bernd Herzsprung wieder. „Ich hab einen Herzsprung bekommen“ beschreibt die lebensfrohe Powerfrau aufgeregt den ersten Moment des Wiedersehens. Die beiden begrüßen sich herzlich und ich mache einen Schnappschuss von ihnen für die Kinder.

Genauso exquisit wie die prominenten Gäste ist auch das grandiose Buffet, das hinter einer imposanten Flügeltür aufgebaut ist. Hochwertige Variationen von zarten Kalbsrückenmedaillons, Fisch und Gemüse der Saison sowie eine leckere Dessertauswahl mit Topfencreme und Spekulatiusmousse lassen viele Gäste nicht nur ein Mal zum kulinarischen Bankett gehen. Nach einem schönen Grauburgunder, Müller Drink oder einer Jägermeister-Kreation werden die kleinen Sünden wieder von den Hüften getanzt. Die Jungs von „Culcha Candela“ tanzen – wie passend – zu einem Song von „Culcha Candela“. Auf der Damentoilette begegnen sich Schauspielerinnen und Moderatorinnen und klagen alle gleichermaßen über unbequeme Schuhe und schmerzende Füße. Eine löst dieses Problem sympathisch ungeniert: Ex Germany`s Next Topmodel Barbara Meier zieht kurzerhand die eleganten Highheels aus und steht barfuß an der Borco Highballs Bar. Alle anwesenden Damen beneiden das Model darum oder tun es ihr gleich. Zum Abschluss tummeln sich die Prominenten am „VW Currywurst- Stand“, der auch dieses Jahr ein absoluter Renner ist.

Was nach so einem wunderbaren Fest leider oft zu kurz kommt: Ein herzliches Dankeschön an die Veranstalter Sören Bauer und das gesamte Team. Ihr habt wieder eine traumhaft glamouröse Party der Extraklasse auf die Beine gestellt.

Ex-Germany's Next Topmodel Barbara Meier, Foto: Movie meets MediaSchauspielerin Katja Flint mit Veranstalter Sören Bauer, Foto: Agentur BaganzBarbara Engel und Moderatorin Gila Thieleke amüsieren sich bei Movie meets Media.

Rhea Harder und Miroslav Nemec (Tatort), Foto: Movie meets Media

Bild in der st pauli gallery: Qualmende Diva

Eröffnungsparty st. pauli gallery & Frau Engel

Gila Thieleke, 27.11.2013

Wenn man “Davidstraße” hört, denkt man als Erstes an die legendäre Davidwache, den Burger King und die fleißigen Damen, die sich wie ein Buffaloschuh-Bauchtaschen-Revival entlang der Straße aufreihen. Jetzt ist die Gegend um zwei schillernde Gesichter reicher geworden.

“Freddy” von der st. pauli gallery und “Frau Engel” feiern eine gemeinsame Eröffnungsparty für Freunde von Kunst, Mode und -wie sollte es anders sein- wohltuendem Weißwein und Champus. Pünktlich um 19 Uhr stehe ich vor der Davidstraße Nummer 30. Die minimalistisch-schönen Ausstellungsräume sind noch relativ leer, aber das soll sich schnell ändern. So habe ich die Möglichkeit, mir in Ruhe die ausgestellten Bilder anzuschauen. Die Motive lassen mein hanseatisches Herz höher schlagen! Schiffe, Strand, Meer und Hamburgs schönste und teilweise versteckte Ecken sind dort abgebildet. Außerdem viele nackte Menschen, ein Waschsalon und eine auf der Toilette hockende und dabei qualmende moderne Diva des 21. Jahrhunderts (siehe Foto). Der Fokus der Ausstellung liegt auch auf der Art und Weise, wie die Bilder präsentiert werden. Ehe ich mich versehe, stehe ich mit einem großzügig eingeschenkten Glas Grauburgunder in der Hand vor dem Abbild der Landungsbrücken und fachsimple darüber, ob und bei welchem Licht Leinwand oder Plexiglas besser aussieht. Kaum zu Ende philosophiert, ist der ganze Laden auch schon proppe voll. Wunderbar, ich nutze die Gelegenheit, um mir die neuen Räumlichkeiten von Barbara Engel (ehemals Herzsprung) anzuschauen.

Einen Eingang weiter herrscht in der Boutique von Frau Engel eine ganz andere Art von Geschäftigkeit. Hier wird sich vor Kleiderstangen mit herrlichen Etuikleidern im Vintagestil in Szene gesetzt und um die Wette gelächelt. Mit Müh und Not springe ich dem Blitzlichtgewitter immer wieder aus dem Weg! Gar nicht so einfach… vor allem möchte ich nicht riskieren aus Versehen Mister Germany’s Next Top Model himself, Rolf Scheider, Champagner aufs Jackett zu kippen. Für die vielen Kameras posiert er nämlich fröhlich mit Frau Engel und deren liebste Freundin aus Dschungel-Zeiten, Michaela Schaffrath. Bevor noch ein Unglück geschieht, laufe ich lieber wieder rüber in die st. pauli gallery, wo die kultivierten Gespräche über Kunst und Kultur zu einer feucht fröhlichen Party geworden sind!

Um vier Uhr geht’s dann mit einer ehemaligen Dollhousetänzerin und jetzt gefeiertem Poetry Slam Star weiter durch die Bars. Das ist das Schöne am Kiez: Hier ist nie Stillstand, die Menschen sind offen für Neues. Und irgendwie steckt doch in jeder verruchten Tänzerin eine interessierte Künstlerin. Und andersherum ist es sicherlich genauso…

Clouds Restaurant in Hamburg

Grandiose Eröffnung: Clouds vom East

Gila Thieleke, 26.10.2013

Wahnsinns Ausblick über Hamburg, sehr gute Getränkeauswahl, delikates Essen und eine Toilette, die es bestimmt kein zweites Mal in unserer schönen Hansestadt gibt. Das und vieles mehr bietet die Panorama-Bar “Clouds” in den Tanzenden Türmen, eröffnet von den Geschäftsführern des bekannten East Hotels.

Zur Eröffnungsparty im Clouds weiß man gar nicht, was man zuerst bestaunen soll – ich entscheide mich für die Dachterasse. Beim grazilen erklimmen der überschaubaren Treppe konzentriere ich mich darauf, meinen Drink nicht zu verschütten. Zu spät, “schwupps” überseh ich die oberste Stufe und stolpere direkt in die Arme von Geschäftsführer Marc Cinius sowie den Architekten der modernen Bar. Die jungen Herren erzählen mir, wie die Pracht-Bar entstanden ist, welche Hamburg-Highlights man an welcher Stelle sehen kann und wie die Zeit vor der Eröffnung war. Während des langen Plauschs kommt der Rat “Du musst nachher unbedingt auf Toilette gehen, das ist genial”. Kurze Irritation auf meiner Seite, aber nun gut, ab geht’s auf die Toilette. Dort sind die Wände mit tollen Oldschool-Bildern geschmückt und auch hier hat man einen einmaligen Blick über die Stadt. Man kommt sich kurz beobachtet vor – denn wenn der Blick so großartig für den Betrachter ist – müssen mich dann nicht auch die Leute aus den anderen Gebäuden sehen können? Vermutlich nicht. Denn auf der Höhe der Tanzenden Türmen gibt es kaum vergleichbare Architektur. Und selbst wenn, auch egal. Das ist die fantastische Aussicht vom stillen Örtchen wert.

Das Clouds hat eine sehr gute Getränke-Auswahl an der Bar, optisch war das Essen ein Hingucker – geschmacklich wird Kolumne Hamburg es noch ausprobieren. Speisen kann man hier in über 100 Metern Höhe und somit im höchsten Restaurant der Stadt. Die Location ist besonders für kleine Gruppen oder Pärchen perfekt. Da der Bar-Bereich sehr schmal ist, kommen Singles nicht sehr schnell mit neuen Leuten ins Gespräch. Aber wer kann sich bei der Aussicht schon auf neue Gesichter konzentrieren.

Moderatorin Gila Thieleke aus Hamburg beim Online-Karrieretag, Foto: Stephanie Bastian

Online-Karrieretag in Hamburg

Redaktion, 25.10.2013

Der deutschlandweit erste Online-Karrieretag startet in den Vip-Räumen des FC St. Paulis. Moderatorin Gila Thieleke aus Hamburg führt auf der Hauptbühne durch das Programm.

Ihre Gäste: Oliver von Wersch, Geschäftsführer von Gruner + Jahr Digital, Matthias Häsel von Otto und Stephan Bruhs von Bertelsmann (avarto). Außerdem sind die Unternehmen Google, Jung von Matt, Bauer Media und viele weitere namenhafte Firmen mit dabei.

Die Redner stellen Jobeinstiege vor und diskutieren mit den Studenten über die Bedingungen am deutschen und internationalen Arbeitsmarkt. Karriere und Familie beim Unternehmen Google, der digitale Wandel beim Verlag Gruner und Jahr, der Relaunch auf www.otto.de und viele weitere interessante Themen stehen an diesem Tag im Fokus. Auf der Ausstellungsfläche kommen die Studenten und Young Professionals direkt mit den Mitarbeitern ins Gespräch.

Veranstalter Thomas Promny (Velvet Ventures) hat dieses Event mit mehr als 30 Ausstellern und über 1.000 Studenten erstmalig ins Leben gerufen.

Schlappi auf Gaul

Liebe Männer!

Gila Thieleke, 03.10.2013

Was ist das nur, dass wir Frauen mittlerweile schneller die 20 Euro für die Getränke auf den Tresen knallen als ihr Männer „Porno“ denken könnt? Uns Frauen gehört die Welt. Wir bekleiden Führungspositionen (wenn auch leider meist schlechter bezahlt als unser männliches Pendant), wir dürfen wählen (juchuu!)…

… wir fahren geile Karren oder ein ebenso geschmackvolles Fahrrad, wir trainieren unsere Körper, ja wir bringen Regale an und schrauben auch Rohre auf wenn sie verstopft erscheinen.

Ich habe sogar mal das Auto eines Mannes in die Werkstatt gebracht  (hört, hört!). Als ich ihn bat, mein Rücklicht am Auto auszuwechseln, lachte er mich höhnisch aus und sagte in Babysprache: „Och, kann das Dutzi das nicht alleine?“ Nein! Dutzi möchte das auch nicht können. Wenn Dutzi nämlich auch noch anfängt, Autos aufzuschrauben oder Reifen zu wechseln, dann kann sie sich auch gleich ‘ne Frau als Mann suchen.

Liebe Männer, wir Frauen wollen gerettet werden! Das ist nichts Neues. Und ja, es stimmt – von einigen pseudo-emanzipierten Damen abgesehen – möchte die Frau als solches gerne zum Essen eingeladen werden. Warum? Nicht weil wir knauserig sind… die paar Kröten für einen guten Grauburgunder und unser Lieblings-Sushi kriegen wir auch selbst zusammen. Wir wollen eingeladen werden, weil ihr uns retten sollt. Ihr sollt der Ritter auf dem weißen Pferd sein (von mir aus auch der coole Typ im noch cooleren Ford – aber bitte ohne Kettchen und Sonnenbrille!) der das Essen zwar nicht erlegt, es aber zumindest monetär eintütet. Ihr könnt den Gentleman raushängen lassen und müsst dabei nicht mal die Knigge-Regeln einhalten (die kennt heutzutage nämlich sowieso kaum eine Frau).

Der Mann soll sicherlich nicht auf einen Essen-besorgenden Berg Testosteron beschränkt werden. Es ist nur so: Wir sehen euch nicht mehr jagen. Wenn ihr euch also ab und zu mal einen tollen Abend überlegt, uns ins Restaurant ausführt, nicht nur uns sondern auch unseren Mädels in der Bar ein Gläschen Prickelwasser mitbringt, uns die Heizung durchspült (oder wozu auch immer dieser Schlauch an die Gastherme angebracht wird) und uns Scheibenwasser im Auto nachfüllt (obwohl wir es selbst könnten), dann fühlen wir uns weiblich und es entsteht ein wohliges Gefühl der Geborgenheit. Klar, klingt das oberflächlich! Es ist oberflächlich! Hier werden männer- und frauenzuschreibende Attribute lapidar gegeneinandergestellt. Furchtbar klischeehaft. Bewunderung empfinde ich für Menschen mit der intellektuellen Größe, die Geschlechterrollen aufzubrechen und sich mit dem eigentlichen, tiefen Sinn einer Beziehung auseinanderzusetzen. Mit dem, was wirklich wesentlich ist zwischen zwei Menschen… oder einem Menschen-Haufen.

Dennoch sind genau diese banalen Dinge ein Thema da draußen. Und die tiefen, zwischenmenschlichen Gefühle, die uns dazu bringen eine Beziehung einzugehen, können gerne an anderer Stelle thematisiert werden. Hier geht es um ganz gewöhnliche Alltagsdinge.

Und wir? Tjaaaa. Also, wir kochen euch gerne euer Lieblingsessen – selbst dann, wenn es aus einem Berg Hackfleisch und Frittiertem besteht. Wir waschen mit Bravour eure Wäsche. Wir reden euch gut zu, wenn es in der Firma schlecht läuft. Wir planen den kulinarischen Teil eures Fußball-Abends mit den Jungs und geben uns redlich Mühe bei der Auswahl der besten Hot-Dog-Brötchen und besorgen sogar die guten Wiener Würstchen vom Schlachter wenn wir merken, dass es ein wirklich wichtiges Spiel ist.

Naja, und mit Sicherheit gibt es auch Frauen, die sich freuen wenn ihr eure Stinke-Socken nicht überall in der Wohnung verteilt. Klar, auch eine fertige Ladung Wäsche kurz mal aufzuhängen wenn die Dame des Hauses gerade nicht zugegen ist, wäre toll. Und wenn ihr uns ein vitaminreiches Essen zubereitet, dann sinken wir selig im Sessel zurück und freuen uns über die daraus resultierende Nahrungsaufnahme ohne auch nur eine Paprika waschen zu müssen. Zugegebenen, wir Frauen wollen, dass ihr diese ganzen „Männer-Dinge“ tut, aber wenn ihr ein bisschen was im Haushalt machen würdet oder mal kocht, wären wir euch dennoch dankbar. Jaaaaa, wir Frauen wollen manchmal sehr viele verschiedene Dinge, aber dann auch bitteschön mit der richtigen Dosierung.

Wir wissen, dass wir zuweilen etwas kompliziert sind. Trotzdem wollen wir nicht permanent die Hosen an haben und alles managen. Wenn wir Frauen auch noch den „Männer-Part“ übernehmen, dann nehmen wir euch einfach nicht mehr ernst. Nicht auf einer bewusst abweisenden Ebene. Sondern auf einer subtilen, unscheinbaren Ebene, auf der wir anfangen an den Stinke-Socken rumzunörgeln, obwohl die schnuckeligen vollgesifften Baumwoll-Genossen doch eigentlich gar nichts dafür können.

Liebe Männer, lasst euch eines gesagt sein: Wir wollen gerettet werden. Jeden Tag! Naja, zumindest jede Woche…

Moderatorin Gila Thieleke mit Model Marcus Schenkenberg, Foto: Werner Emmerich

Model Marcus Schenkenberg in Hamburg

Gila Thieleke, 01.10.2013

Bei der Messe “Du und Deine Welt” dreht sich dieses Jahr wieder alles rund um Ernährung, Mode, Design und vieles mehr. Mit dabei auch Model Marcus Schenkenberg und Ex-Bachelor Paul Janke.

Die Messeorganisatoren leisten auf der “Du und Deine Welt” wieder ganze Arbeit. Im Trendquartier haben die Veranstalter eine neue Fläche geschaffen, auf der sich alles um die Themen Inneinrichtung, Gestaltung und Design dreht. Moderatorin Gila Thieleke aus Hamburg begrüßt in der “Lebenden Werkstatt” die Besucher und führt souverän und charmant durch das Programm.

Prominente Messe-Besucher sind auch in diesem Jahr dabei: Das internationale Supermodel Marcus Schenkenberg und der ehemalige Bachelor Paul Janke sehen sich in den Messehallen um und lassen sich von den Neuigkeiten inspirieren.

 

Helen (Carla Juri), mit einer missglückten Intimrasur, auf dem Weg ins Krankenhaus, Foto: Peter Hartwig / Majestic - Feuchtgebiete

Kino-Ekel: Feuchtgebiete

Gila Thieleke, 07.08.2013

Eine dicke, fette Fliege summt durch den Kino-Saal, ist immer wieder als überdimensionaler Schatten auf der Leinwand zu sehen – passt irgendwie zum Film. Eine Reihe vor mir sitzt eine Journalistin mit Block und Stift. Nur ein Mal sehe ich, wie sie die Seite umblättert – kurz nach Beginn des Films. Dann: Regungslosigkeit.

Feuchtgebiete ist die Visualisierung des vermeintlich Unvorstellbaren. Am Anfang denke ich “Einfach nur krank “. Ich muss dazu sagen, dass ich das Buch von Autorin Charlotte Roche nicht kenne und nur ein paar wenige Details vor Jahren erzählt bekommen habe. Regelmäßig blicke ich an die dunkle Decke des Vorführungsraumes, weil ich mir das oft sehr blutige Elend auf der Leinwand ersparen möchte.

Am Ende des Films macht sich Traurigkeit breit. Traurigkeit für ein Mädchen, dass sich – wie so oft bei vergleichbaren Figuren – eigentlich nur nach aufrichtiger Zuneigung und einem Stückchen heiler Welt sehnt.

Dieser Streifen ist nichts für zarte Gemüter. Die polarisierenden und provokant-widerlichen Szenen häufen sich so sehr, dass man leider den Blick für das Wesentliche verliert und unwohl auf dem großzügigen Sessel hin und her rutscht. Also Hut ab für die schauspielerische Leistung von Hauptdarstellerin Carla Juri.

Einige Besucher werden sicherlich die persönliche Ekel-Grenze überschreiten  …oder immer wieder den Blick für die außergewöhnliche Kinodecken-Architektur schärfen. Ab 22. August können Sie sich entscheiden, zu welcher Gruppe Sie gehören.

Zuckerfreies Leben, Foto: Gila Thieleke

Halbe Frau, voller Preis

Gila Thieleke, 04.05.2013

Am Wochenende treffe ich einen früheren Arbeitskollegen, den ich lange nicht gesehen habe. Mit dabei: Sein Date. Knochig-dürr und nach nur wenigen Minuten Unterhaltung merke ich: leider auch sonst ganz schön hohl. “Was willst Du mit der”, frage ich ihn. Ein Schulterzucken ist die Antwort. Nichtssagend und doch sagt es so viel. 

Tasty Delight scheint das Motto unserer Zeit. Zero Zucker, keine Kalorien, Low Fat, halber Preis. In Zeiten von Bürojobs und Übergewicht die Kalorien ganz gesund im Griff zu haben, ist ja völlig in Ordnung. Spitze Knochen als Schönheitsideal ist doch aber nicht unser Ernst. Neigen wir dazu, unser Leben zu entzuckern?

FDH… Friss die Hälfte scheint jetzt auch auf unsere Beziehungen, Dates und unser ganzes Leben zuzutreffen. Anstatt einer ganzen Frau nehmen Männer lieber nur eine halbe. Statt ‘ner ganzen Wohnung verkaufen Vermieter in Hamburg lieber nur eine halbe, aber für den vollen Preis – sicher ist sicher. Wenn wir die bessere Hälfte auch noch halbieren, dann laufen wir ja nur noch mit Vierteln durch die Gegend. Nach dem Motto… ‘Darf ich vorstellen: Meine viertel Freundin Erika!’

Die nicht enden wollenden Fleischskandale in Deutschland betreffen leider nicht nur das Filet auf dem Teller, sondern auch die halben Hühnchen in der nächsten Bar. Wer sich über Gammelfleisch aufregt, sollte vielleicht mal wieder auf’s Ganze gehen. Der volle Preis für beste Qualität. Dann braucht man auch nicht mehr künstlich nachzuzuckern.

Heute bin ich blond, Foto: Universum Film

Filmpremiere in Hamburg: Heute bin ich blond

Gila Thieleke, 20.03.2013

Schicke Highheels auf dem harten und ungewissen Boden des Eppendorfer Uniklinikums: Nach der täglichen Infusion stürzt sich die 21-jährige Sophie ins Hamburger Nachtleben und kämpft auf ihre lebensfrohe Art gegen den Brustfellkrebs. 

Neun Perücken begleiten das junge Mädchen durch ihr Schicksal. Mit jeder neuen Haarfarbe zeigt uns Sophie einen weiteren, spannenden Weg, mit der Diagnose Krebs umzugehen. Heute ist die Filmpremiere im Cinemaxx Dammtor mit Hauptdarstellerin Lisa Tomaschewsky und Regisseur Marc Rothemund. Ebenfalls mit dabei: Die Autorin des autobiographischen Romans, Sophie von der Stamp.

Wir haben uns die Tragik-Komödie bereits angeschaut und sind uns einig: „Heute bin ich blond“ ist ein beeindruckender, berührender Film, der dem Zuschauer oft unerwartet ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Definitiv sehenswert! Kinostart: 28. März 2013

Natascha Kampusch, Foto: Kristof Gyselinck / Dag Allemal

Der Unfall Natascha Kampusch

Gila Thieleke, 25.02.2013

Am 28. Februar kommt der  Film “3096 Tage” in die Kinos. Und wieder flackert in Medien und Gesellschaft eine Diskussion auf über die junge Frau und ihren Umgang mit den Erlebnissen. Natascha Kampusch ist unser Unfall, an dem wir mit 20 km/h vorbeifahren wollen…

Natascha Kampusch ist kein Opfer. Sie bricht nicht zusammen, sondern zeigt Selbstbewusstsein, demonstriert Stärke. Wir sehen eine Frau, die in unserer Vorstellung gebrochen sein müsste. Wir können mit ihrer Stärke nicht umgehen. Vermutlich, weil wir uns selbst diese Stärke nicht zutrauen würden. Wir fragen uns, wieso man ihr das Leid nicht ansieht. Wie sehr sie innerlich leidet – unvorstellbar. Besonders in Österreich ist das Verständnis für die Medienpräsenz der 25-Jährigen größtenteils gering. Gesellschaft und Medien meinen das Recht zu haben, diese Frau beurteilen und sogar verurteilen zu dürfen. Wir haben nicht das Recht zu urteilen!

Natascha Kampusch ist unser Unfall, an dem wir mit 20 km/h vorbeifahren wollen, um die Zerstörung mit eigenen Augen zu sehen. Ein Unfall, nach dem sich einige scheinbar insgeheim erschrocken dabei erwischen, wie sie sich erstaunt und vielleicht sogar enttäuscht umdrehen, weil im Rückspiegel nur ein kleiner Blechschaden sichtbar ist. Dass wir im Falle von Natascha Kampusch nicht weggucken, ist gut so! Dass wir uns wünschten, den ganzen Schaden zu sehen, ist eine Schmach.