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Feierabend am Wasser bei schönem Sonnenuntergang, Foto: Stefan Karstens, Stimmungsfänger

After Work Dance: SunsetLounge Hafencity

Laura Carstens, 01.08.2018

Schonmal von der SunsetLounge an der Elbe gehört? Nicht? Dann aber flott, denn es warten kühle Drinks, heißes Wetter und Sonnenuntergang mit Hafenpanorama auf euch!

Sommer, Sonne, 30 Grad: Was gibt es da Besseres, als seinen Feierabend entspannt an der Elbe ausklingen zu lassen? Coole Open-Air Partys am Wasser bieten nicht nur Malle, Ibiza und Co., sondern auch unsere wunderschöne Hansestadt. Und das nächste Sommer-Event steht vor der Tür. Morgen, am 2. August, könnt ihr wieder von 18 bis 1 Uhr bei der SunsetLounge Hafencity im Langnese Café (Strandkai 1) abdancen und euch mit kühlen Drinks erfrischen.

Bringt auf jeden Fall Zeit mit, denn es ist rappelvoll und jeder möchte bei dem Wetter seinen Durst stillen. Warteschlange mit einplanen. Auch die Jungs und Mädels von HOLY DOGS, Flamm’Hus und Burger Jungs haben ordentlich zu tun, um euch die Bäuche zu füllen. Denn Hunger macht ja bekanntlich schlechte Laune.

Frühes Erscheinen wird belohnt: Zwischen 18 und 19 Uhr gibt es für alle einen Empfangsdrink for free. Und das ist nicht das einzige Angebot: Im Vorverkauf gibt es sogenannte HAPPYMARKEN zu erwerben. Bei einer kleinen HAPPYMARKE für 20 Euro sind 18 Euro für Drinks und Foodtrucks mit drin, bei einer großen Marke für 25 Euro gibt es 30 Euro für die Leckereien.

Wer sich bei diesen Temperaturen nicht vor die Tür traut, hat noch am 16. August die Möglichkeit, bei dem Open-Air Event vorbeizuschauen. Last Chance ist am 13. September. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich lieber vorher online bei Eventim SunsetLounge seine Tickets holen. Die Party ist oft schnell ausverkauft. Einlass ist ab 18 Jahren.

Lasst euch den nächsten Sonnenuntergang nicht entgehen, wer weiß, wie lange es das Wetter noch gut mit uns meint.


Foto: Stefan Karstens, Stimmungsfänger

Regenbogenflagge

Diese Woche wird es wieder bunt

Alexander, 30.07.2018

Diese Woche wird es wieder bunt. Der CSD steht vor der Tür. Aber wofür steht der CSD?

Christopher Street Day, denn genau in dieser Straße in New York, im Sommer von 1969 begannen die ersten Protestbewegungen der Nachkriegsgeneration, inklusive die für eine “Freie Liebe”.

Es gab viele Rückzugsorte für Homosexuelle in den Metropolen der Welt, aber keiner ist so bekannt wie das “Stonewall Inn” in der Christopher Street, New York. Der Standort wo am 28. Juni 1969 der Kampf für Gleichberechtigung begann. Tagelang dauerten die Straßenschlachten zwischen Dragqueens, Transsexuellen, Schwulen, Lesben und der Polizei. “Gay Power! Gay Power!” hallte es in den Straßen von New York. Protestanten forderten mehr Toleranz und Rechte für Homosexuelle und bildeten schnell die ersten Gruppen und Bündnisse wie die “Gay Liberation Front”.

In Deutschland, dauerte es noch bis 1979 bevor sich eine Bewegung einsetzte für die Gleichberechtigung. Die Berliner und Bremer waren Vorreiter und hielten die ersten Demonstrationen. Die Stimmung der ersten Demonstrationen war heiter, aber trotz geringer Anwesenheit haben sie sehr selbstbewusst auf sich aufmerksam gemacht und sich für ihre Rechte und Toleranz in Deutschland eingesetzt.

So feiern wir auch  dieses Jahr wieder die Bewegung, die sich für eine Freie Liebe einsetzten. Wir wollen aber auch nicht vergessen, dass noch ein langer Weg bevorsteht, so das  weltweit eine Gleichberechtigung besteht.

Viel Spaß auf dem Christopher Street Day und Happy Pride!

Pride Week: 28.07 bis 05.08
Pride Parade: 04.08

Weitere Termine in der Übersicht auf der Hamburg Pride Webseite.

Schöner Blick auf Segelboote und Rathaus, Foto: Laura Carstens

Die heißeste Woche des Jahres!

Laura Carstens, 29.07.2018

Da war der ein oder andere regengewohnte Hamburger bestimmt überfordert. 33 Grad und kein Wölkchen am Himmel. Und das gleich für mehrere Tage. Ein Glück, dass die Nähe zum Wasser fast immer eine leichte Brise bereithält.

Und da sagt nochmal jemand, in Hamburg regnet es nur! Besonders diese Woche gab es Sommerfeeling pur. Was macht der dauerbegossene Hamburger denn eigentlich bei diesem Wetter? Ein Blick an die Alster offenbart uns einen Einblick. Einfach in der Sonne brutzeln kommt kaum in Frage.

Es wird gejoggt, gepaddelt, gerudert, ja sogar geschwommen. Die Angst vor einem Kreislaufzusammenbruch ist gleich Null. Wer Lust auf Tretboot fahren hat, der kann das Angebot vom “barca” nutzen. Der sportliche Spaß kostet dort 20 Euro die Stunde. Wer dabei doch lieber nur zugucken möchte, kann sich auf dem großzügigen Steg auf den Sonnenliegen entspannen. Bei solchen Temperaturen kommt man schließlich auch beim Zuschauen schon richtig ins Schwitzen. Also Augen auf und nicht einfach vorbeilaufen! Hier findet ihr bestimmt noch ein Plätzchen.

Auf den Wiesen entlang des Ufers wird Picknickkorb oder Grill ausgepackt. Beliebt sind auch die zahlreichen Gaststätten und Imbisse. In der gutbesuchten Alsterperle, der ‘Gaststätte’ und den anderen Spots rund um die Alster erhaltet ihr kühle Getränke, leichte Snacks und natürlich Eis.

Selbst die Tiere suchen bei dem Wärmeschub eine Abkühlung. Die Wildgänse, Vögel und Schwäne haben sich ihr eigenes schattiges Revier mit Kot und Federn markiert. Hier am Schwanenwik ist Barfusslaufen nicht empfehlenswert. Die Gassirunden fallen an diesen Tagen ebenfalls etwas länger aus. Welcher Hund lässt es sich schon nehmen, einen kleinen Abstecher ins Wasser zu machen!?

Wer bei so hohen Temperaturen droht zu zerfliessen, kann alternativ auch super faulenzen. Dieses Wetter muss einfach genutzt werden, bevor sich die nächste Regenwolke am Himmel breitmacht. So findet jeder seinen Weg, mit den Ausnahmetemperaturen umzugehen.

 

 

Blick in ein Caféhaus für die Ceféreise der Kolumne Hamburg.

Caféreise Hamburg

#ahh, 29.07.2018

So eine Caféreise ist fast wie Urlaub. Es soll aber nicht unerwähnt bleiben, das für diese Reise ein gewaltiger Nachtischmagen vonnöten ist um diesen Tag mit Anstand zu begehen. Sie wird uns durch einen kleinen Teil des westlichen Hamburg führen.

Wir starten unweit des Hamburger Fernsehturms. Jenes Bauwerk, das so viel heimatliche Melancholie bei den Hamburgern hervorruft. Mit etwas Hals-verrenken werden wir auf dieser Reise immer mal wieder die Spitze sehen können. Biegt man also bei der russisch-orthodoxen Kirche des Heiligen Johannes von Kronstadt in die Marktstraße ein, hat man es nicht weit und kehrt gleich links in das Café Panther ein. Dort findet man nicht nur mal andere Zeitungslektüre als üblich, sondern auch ausgefallenere Gerichte. Wie wäre es zum Start mit veganem Rührei oder selbstgebackenem Brot mit Ziegenkäse, Apfel und Rosmarin? Braucht es noch einen Espresso für einen wachen Start in den Tag?

Das lässt sich schon mal gut an. Der erste Appetit ist gestillt – aber es wartet ja noch so viel mehr. Also schlendern wir die Straße ins Herz des Karolinenviertels entlang und haben noch die eine oder andere Möglichkeit uns über konsumtive Alternativen zum Üblichen zu informieren. Wer Lust hat, kann sich sogar noch ein Buch aus der Keimzelle ausleihen. Es geht weiter. Wir überqueren die Trasse des Hamburger Verkehrsmittels. Für einen kurzen Augenblick kommt hier die U-Bahn ans Tageslicht, nur um als bald wieder in der Erde zu verschwinden. Ein Luft-holen. Etwas weiter auf der Passage lassen wir das Knust links liegen, durch das Haus gegangen halten wir auch nicht im Centro Sociale oder der rechts befindlichen Buchhandlung und steuern direkt drauf zu: Hier ist man in guter Gesellschaft. Denn Markenzeichen ist der Wunsch das eigene Angebot ohne Müll darzustellen. Bei einer Ingwer-Zitronen-Limonade oder selbstgemachter veganer Milch können wir darüber philosophieren, wie Mülllos so ein Geschäft wohl möglich ist? Besonders eindrucksvoll wirken die Strohhalme aus Metall – aber das wird ja ohnehin auf uns alle zukommen, seit das EU-Parlament entschieden hat Plastik-Strohhalme zu verbannen. Also sieht man hier in guter Gesellschaft in die Zukunft.

Einige Meter runter Richtung Schlachthof und rechts in die zweite Passage an diesem Tag, Richtung innerem Schanzenviertel, überqueren wir die Kreuzung und schlendern das Schulterblatt entlang. Kaum sind wir im Trubel des Schanzenviertels angekommen, werden wir erstaunt nach rechts in ein Geschäft blicken, das irgendwie noch wie zu Omas Zeiten aussieht. Es könnte das Erscheinungsbild eines früheren Milchladens sein. Nachdem wir schon in die Zukunft geblickt haben, ermöglicht uns Herr Max einen Blick in die Vergangenheit. Spezialisiert sind sie auf Torten. Um nicht über zu strapazieren, empfiehlt Kolumne Hamburg das Auge eher auf die Patisseriekreationen zu werfen, und sich auf keinen Fall von dem zu weilen optisch morbiden Charme irritieren zu lassen. Wenn wir vor Begeisterung nicht mehr weg wollen (die Reise ist ja noch nicht zu Ende), können wir (an einem anderen Tag) sogar an Tortenkursen teilnehmen. Allerdings, ob das dann bei uns auch gleich so imposant aussieht darf bezweifelt werden.

Der Weg führt uns weiter Richtung St. Pauli. Also zurück auf dem Schulterblatt Richtung Millerntor, leicht rechts abgebogen, kurz nachsehen, was als nächsten in die Haut graviert werden muss und etwas weiter mindestens für einen Espresso anhalten. Im Kopiba röstet man noch selbst. Wer will, kann hier schon mal mit einem Pale Ale anfangen und etwas die Süße vom Gaumen schlucken. Denn nach dem wir endgültig wach sind, steht der heute längste Spaziergang auf dem Plan  – auch gerne Verdauungsspaziergang genannt.

Weiter Richtung St. Pauli-Herz. Wir empfehlen Beim Grünen Jäger zu bleiben und den Paulinenplatz im Auge zu behalten. Kleine und große Kinder können hier einige Leibesübungen vollziehen, ehe wir die Annenstraße und schließlich die Detlev-Bremer-Straße entlang spazieren. Haben wir die große Einbahnstraße gefahrlos überquert, winkt auch gleich die Belohnung. Luicella’s. Die haben so ausgefallene Eissorten, dass die Entscheidung schwerfällt. Franzbrötchen, Kokos Maracuja oder doch lieber was mit Goji? Und dann immer diese Frage: „ Möchtest du noch etwas probieren?“ Mmh. Kein Wunder also, dass zu Hoch-Zeiten die Schlange einige Kurven macht. Das kann aber nur die Vorfreude steigern.

Hier endet die Caféreise. Wahlweise geht man beseelt zu Freunden, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen oder macht noch einige Schritte weiter Richtung Hafen und lässt sich von dem Industriecharme beeindrucken.

 

Sierichs Biergarten Hamburg

Der Hamburger Stadtpark und sein Biergarten

#ahh, 26.07.2018

Sierichs Biergarten ist ein beschaulicher Ort. Zur vormittäglichen Brotzeit. In der Regel dann aber eher ein geselliger. In lauschiger Atmosphäre kann man hier sein Bier schlürfen und die Aussicht genießen. Und die ist großartig. Diese Weite…

Beginnt man hier am frühen Abend, in netter Runde mit dem Tagesausklang sieht man noch das wilde Treiben auf der großen Wiese, wo gegrillt und gefeiert wird, die letzten Sportpartien ausgetragen werden und die Jugend ihre Freiheit auslebt. In der Ferne erstrahlt das restaurierte Planetarium in rötlichen Tönen – strahlt hier die Fassade oder sieht man die roten Strahlen der untergehenden Sonne? Die Baumwipfel wiegen im lauen Wind und einige Romantiker in ihren Booten drehen noch einmal eine Runde auf dem Stadtparksee bevor sie an der Liebesinsel anlegen. Ein Blick nach rechts zum Hang offenbart den gediegenen Übergang von Sonnenstrahlen-einfangen zum illustren Abendprogramm und an manch einem Abend wehen hier einige Musikfetzen hinüber und geben Aufschluss über das aktuelle Abendprogramm auf der Stadtparkbühne.

Diese vielfältige grüne Oase hat erst jüngst ihr 100-jähriges gefeiert. Im 19. Jahrhundert wurde aus dem Winterhuder Gehöft der Familie Sierich (und damit ist dann auch klar, woher der Biergarten seinen Namen hat) ein öffentliches Gelände. Zu den 35 ha kamen einige dazu, bis später 150 ha zusammenkamen und damit ein innenstadtnaher Park, der an Land und zu Wasser erreichbar ist. Dieses Hamburger Kleinod bespaßt am Wochenende dann auch gerne mal 200.000 Menschen. Eine echte Inbesitznahme. Seine Planer (F. Sperber, F. Schumacher, O. Linne) hatten gartenbauliche Symmetrie im Kopf. Die sollte aber durch Kunstwerke auf ein neues Niveau gehoben werden. Kunst im öffentlichen Raum? Es sollte ja nicht irgendein Park werden. Zwar besaßen vor Hamburg schon andere Großstädte öffentliche Parkanlagen, trotzdem wurde der Stadtpark für seine städtebauliche Planung viel beachtet und genügte internationalen Maßstäben.

Als wichtiger Teil des Hamburger Naherholungsgebiets und drittgrößter Park der Stadt ist der Stadtpark die grüne Mitte der Stadt. Der Modellbootteich im Osten des Parks steht auf der Stelle, an der ursprünglich die Stadthalle stand. Lange war sie am Wochenende Ausflugziel der Hamburger mit Bootseinfahrt. Im 2. Weltkrieg wurde sie kollateral getroffen und verschwand. Hier musste etwas Neues her.

Wie sieht es mit einem Luxus-Biergarten aus? Müsste klappen. Jetzt haben eben die Barmbeker (und alle anderen auch) einen Ort für ihr tägliches Abendprogramm der Extraklasse. Mit viel Liebe zum Detail kann man sich hier richtig wohl zu fühlen. Hier lässt sich er Tag abschütteln und runterkommen. Oben drauf gibt es dann noch einen Sonnenuntergang und einige berichten, sie wähnten sich für einen kurzen Moment im Urlaub.

Jeremy Winston Chorale, Foto: Wolfgang Scheu/Timido

Jeremy Winston Chorale: Grammy nominierter Chor in Hamburg

Laura Carstens, 26.07.2018

Musikfans aufgepasst: Der Jeremy Winston Chorale aus den USA singt am kommenden Dienstag, 31. Juli 2018 in Hamburg.

23 Solisten sorgen mit ihren Stimmgewalten für Gänsehaut in der St. Gertrud Kirche. Wer diese Power-Truppe noch nicht kennt: Der Chor wurde mehrfach Grammy nominiert und ist Goldmedaillen-Gewinner der Chor Weltmeisterschaften.

Wie jetzt… noch nicht überzeugt?

Bereits letztes Jahr lieferten die Gospel-Sensationen bei ausverkaufter Location ab und wurden mit minutenlangen Standing Ovations und Zugabe-Rufen belohnt. Und das Beste: Die diesjährige Sommer-Tournee bietet zusätzliche Konzerte und Hamburg kann sich zum 3. Mal über den amerikanischen Besuch freuen.

Neben Hamburg wird es sechs weitere Benefiz-Abende unter anderem in Frankfurt, Dresden und Berlin geben. Und auch Michelle und Barack Obama durften bereits Zeuge der sensationellen Klassik- und Gospelmusik sein. Von ‚Ave Maria‘ über ‚Amazing Grace‘ bis ‚Happy Day‘ ist alles dabei.

Die Einzelinterpreten des Jeremy Winston Chor stammen aus den verschiedensten Ecken in Amerika, ebenso wie aus unterschiedlichsten sozialen Schichten und Familienverhältnissen. Auf der Bühne haben sie den Ruf als einer der besten Gospel-Chöre der Welt. 

Die Künstler engagieren sich mit ihrer Sommer-Tournee für die gemeinnützige Organisation Christrose, welche sich für religionsunabhängiges soziales Miteinander einsetzt. Einen Teil ihrer Konzert-Erlöse spenden sie direkt für die ehrenamtliche Arbeit der Kirchengemeinden, wo ihre Konzerte stattfinden.

Damit wird auch die ehrenamtliche Arbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Gertrud unterstützt. Unsere Ticket Verlosung ist nun leider bereits beendet und die Gewinner stehen fest. Aber letzte Karten gibt es noch an der Abendkasse. Infos unter der Hotline:  01806 – 570 070

Wir finden: Musik für’s Herz und gleichzeitig was Gutes tun – was gibt es denn Besseres.

Foto: Wolfgang Scheu/Timido 

Schanzenviertel, Rote Flora, Hamburg, Kulturzentrum

Die Schanze. Endlich erwachsen.

#ahh, 24.07.2018

Seit jeher Schmelztiegel der Kulturen, ist die Schanze erst jüngst erwachsen geworden. Lange Zeit hatte sie etwas Altona viel St. Pauli und eine Priese Eimsbüttel im Blut. Doch endlich ist sie eigenständig oder richtiger: Das Schanzenviertel ist ein eigener Stadtteil.


Das Gebiet war lange Zeit kaum mehr als ein modriges Land, das Dörfer voneinander trennte und sogar gut als Landesgrenze taugte. Wir befinden uns im 17. Jahrhundert. Um den möglichen Eindringlichen, in diesem Fall starke Dänen aus dem großen dänischen Reich, ganz deutlich zu machen, das hier nichts für sie zu holen war, baute man einen Verteidigungswall. Weil der anfänglich provisorische Erdwall (Etymologen mögen sich dem Wort „Reisigbündel“ widmen) Sternförmig gebaut wurde, war schnell von der Sternschanze die Rede; und das sollte auch die folgenden Jahrhunderte so bleiben.

Kaum 200 Jahre später wurde das Moor trocken gelegt und die Wallanlagen eingeebnet. Trotzendem blieb die vereinigende Kraft erhalten. Denn das Schanzenviertel bildete die Verbindung zwischen Hafen und dem benachbarten Eimsbüttel. Täglich passierten hunderte Arbeiter auf der Landstraße die Schanze und nicht wenige blieben hier und da auf ein Getränk und verweilten. Einige erzählen die Geschichte einer Kneipe, die einen Wahlknochen als Aushängeschild verwendete. Sie erzählen weiter, dass die Straße im Volksmund einen Namen bekam. Heute nennen wir sie immer noch – Schulterblatt.

Auf dem Schulterblatt unterwegs streift man unweigerlich das kulturelle Zentrum des Schanzenviertels: die Rote Flora. Sinnbild linker Wollust und Zentrum politisch, linken Kernlandes. Diese weltbekannte Kontroverse ist regelmäßig Schauplatz eines stilisierten Gerangels zwischen Obrigkeit und provoziertem Volk. Zu dieser Zeit ist die Schanze ein kochender, lavaspeiender Vulkan. Austoben oder Ansichten durchsetzen geht anders. Kehrt man später wieder zurück, geht es hier in der Regel emsig zu. Das Leben der Anwohner scheint auf der Straße stattzufinden.

Wie an vielen Flecken Hamburgs befindet sich heute auch hier der Immobilienmarkt in einer Überbewertung. Diese Immobilienblase übt erheblichen Druck auf die Bewohner des Stadtteils aus. Die Gentrifizierung ist im vollen Gang. Dann werden Umsatzineffektive Bauten abgerissen und optimiert  ersetzt. Und so geht auch hier Lebensqualität und über Jahrzehnte entstandene Strukturen verloren – bisher lassen sich viele Bewohner das nicht anmerken und begehen ihre Abende lässig.

Die neueste Geschichtsschreibung des Schanzenviertels ist wieder einmal aus der Bevölkerung entstanden. Wenn Hamburg schon lange in die Schanze fährt, musste es ja irgendwann passieren, dass es nicht mehr nur um ein Gebiet geht, sondern verwaltungsrechtlich korrekt um einen Stadtteil. Endlich groß, endlich frei, endlich die Welt mit offenen Armen empfangen. Flaniert man abends durch die Straßen der Schanze, kommt  ein wenig das Gefühl von gediegener Freiheit auf. Diese losgelöste Weltoffenheit findet ihren Ausdruck in multikulturellen Gruppen. Es entstehen neue Bekanntschaften und neue Blickwinkel in unerwarteten Gesprächen.

Wenn also das Abendrot längst hinter einem Haus verschwunden ist und sich der Tag dem Ende neigt, war das Schanzenviertel wahrscheinlich wieder Schauplatz für Begegnungen, sind sich Menschen näher gekommen. Wie das eben so ist, wenn man als klebriges Bindeglied im Herzen der Hamburger fungiert. Das Schanzenviertel ist wirklich groß geworden.

Hamburger SV: Kehrt nun endlich Ruhe und Ordnung in den Verein? Foto: Pixabay

HSV: Titz holt neue Spieler, Mannschaft wählt neuen Kapitän

Laura Carstens, 18.07.2018

Hamburger SV plant nach erstmaligem Abstieg direktes Comeback in die Bundesliga.

In gut drei Wochen geht es wieder los: Der Hamburger Sportverein spielt erstmals in der zweiten Liga und hat natürlich den sofortigen Wiederaufstieg als großes Ziel. Und das, obwohl der Sportclub der Hansestadt noch in der vorletzten Woche dem dänischen Erstligisten Aarhus GF mit 1:5 unterlag. Und auch wenn sie sich in der Vorbereitung nicht von ihrer besten Seite präsentierten, ist der Verein guter Dinge für ein Comeback in die Bundesliga.

Fünf neue Spieler sollen frischen Wind in die Mannschaft bringen. Neben Mittelstürmer Manuel Wintzheimer, Flügelspieler Jairo Samperio und Mittelfeldspieler Christoph Moritz sind die Transfers der Innenverteidiger David Bates und Mittelfeldspieler Khaled Narey frisch eingetütet. Führungsspieler Lewis Holtby ist optimistisch bezüglich der Eingliederung der Neuzugänge, wie er in einem Interview mit dem NDR Fernsehen verrät: “Die Neuzugänge integrieren sich auf jeden Fall super. Sie fügen sich nahtlos ein. Die jungen Spieler sind auch gefühlte Neuzugänge. Von daher ist es erst mal ein “Get-Together”. Man muss sich schnell zusammenfinden. Es funktioniert super, die Jungs sind offen. Es ist für sie natürlich auch viel Neues, aber das kriegen sie gut hin.” 

Christian Titz schickt HSV für eine Woche nach Österreich

Seit dem 8. Juli bereitet sich das Team unter Christian Titz eine Woche lang im Trainingslager in Österreich vor. Die drei WM-Fahrer Albin Ekdal, Filip Kostic und Gotoku Sakai sind nicht dabei, ebenso wie Bobby Wood und Kyriakos Papadopoulos, die gegenüber dem Club beide den Wunsch zu einer sportlichen Veränderung äußerten. Mergim Mavraj trainiert diese Woche ebenfalls in Hamburg.

Aaron Hunt ist Kapitän der kommenden Saison

Am Dienstagabend. den 10. Juli, wurde außerdem ein neuer Spielführer des Hamburger Sportvereins gewählt. Aaron Hunt wird die Kapitänsbinde von Teamkollege Gotoku Sakai übernehmen und soll von nun an für den Teamgeist in der Mannschaft sorgen. 2015 wechselte der offensive Mittelfeldspieler an die Elbe. Seine Vertreter sind Lewis Holtby und Christoph Moritz.

Bayern bietet Riesen-Gehalt für HSV-Juwel Arp

Seit Monaten kursieren außerdem Gerüchte über einen möglichen Bayern-Wechsel von Sturm-Talent Jann-Fiete Arp, der dem Hamburger Sportverein in der vergangenen Saison zwei Tore bescherte. Laut der “Bild” bieten die Münchner eine Ablöse von 2,5 Millionen Euro. Er soll einen Vertrag über vier Spielzeiten bei einem geschätzten Jahresgehalt von fünf Millionen Euro erhalten. Der HSV sei mit der Ablöse allerdings noch nicht einverstanden. Falls es doch zum Wechsel kommen sollte, währe Arp neben Mittelstürmer Bobby Wood, Luca Waldschmidt und André Hahn schon der vierte Abgang in der Offensive.

Bis zum Saison-Auftakt gegen Holstein Kiel am 3. August 2018 stehen weitere Testspiele auf dem Programm.

Urteil im NSU Prozess gesprochen.

NSU-Urteil: Hauptangeklagte Zschäpe bekommt lebenslang!

Anja, 15.07.2018

Mehr als fünf Jahre dauerte der Prozess. Abschluss oder ein Schrecken ohne Ende?

An den 27. Juni 2001 erinnert sich Hamburg. Süleyman Tasköprü, Sohn eines türkischen Gemüsehändlers, wurde im Geschäft seines Vaters in Bahrenfeld mit drei Kopfschüssen hingerichtet. Nur einer der vielen rechtextremistisch geleiteten Taten der Terrorzelle Nationalsozialister Untergrund (NSU). Zehn Jahre dauerte es, bis die Spuren des Mordes an Süleyman Tasköprü zugeordnet werden konnten. weitere sieben Jahre, bis dafür eine Strafe über die Täter verhängt wurde. Am Mittwoch den 11. Juli 2018 um 11.46 Uhr ist es soweit: Alle Angeklagten sind vor dem Oberlandesgericht München verurteilt worden.

Höchstrafe für die Hauptangeklagte Beate Zschäpe.

Sie gilt des zehnfachen Mordes, der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und schwerer Brandstiftung und Mittäterschaft bei 15 Raubüberfällen für schuldig. Eine Sicherheitsverwahrung wurde abgelehnt. Mehr hätte es nicht geben können, denn lebenslange Haft ist die höchste Strafe in Deutschland. Stellt das Gericht zudem eine besondere Schwere der Schuld fest, kann der Täter nur in Ausnahmefällen, etwa bei hohem Alter oder schwerer Krankheit, nach frühestens 15 Jahren freikommen. Im Fall Zschäpe gilt das aber als unwahrscheinlich. Frühestens 2026 wird darüber entschieden. Dann läuft die Mindesthaftzeit ab, denn die bereits verbüssten sieben Jahre werden der Verurteilten angerechnet. Die vier Mitangeklagten, Ralf Wohlleben, Carsten S., Holger G. und André Eminger erhielten ebenfalls Haft- und Jugendstrafen.

Ist es jetzt vorbei? Nein!

Und das sehen alle Seiten so. Nebenkläger-Anwalt Mehmet Daimagüler verfasste bei Facebook einen Beitrag, der darauf hindeutet, dass er gegebenfalls Revision einlegen wird. Auch die Verteidigung von Beate Zschäpe hat bereits angekündigt, das Urteil vom Bundesgerichtshof prüfen zu lassen. Andere Stimmen fordern Aufklärung. Sie vermuten weitere Helfer und erwarten Antworten auf offen gebliebene Fragen. Wie wurden die Opfer ausgewählt? Gab es Helfer vor Ort? Wieso an so einem belebten Platz wie die Schützenstraße, in der Tasköprü sein Leben lassen musste? Spielte die damalige militante Hamburger Naziszene eine Rolle? Es gibt noch vieles zu klären. Das klingt nicht nach einem Schlussstrich.

Ein erster großer Schritt ist getan.

Wie wohl das Urteil gegenüber den Haupttätern Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt ausgefallen wäre? Darüber kann man nur spekulieren. Beide entzogen sich 2011 der Verantwortung indem sie sich nach einem gescheiterten Banküberfall in Eisenach erschossen.

Es bleibt weiterhin offen wie die entgültige Strafe für diese Taten aussehen. Den Opfern und deren Angehörigen werden sie in keinem Maße genug sein. Ihnen bleibt ein Gedenkstein mit den Namen derer, die die NSU auf dem Gewissen hat. Im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld wurde zum Gedenken an Süleyman ein 300 Meter langes Teilstück der Kohlentwiete in Tasköprüstraße umbenannt.

 

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Ausgefallene Einzelstücke für das kleine Portemonaie

Redaktion, 11.07.2018

Tolle, ausgefallene Einzelteile zu überschaubaren Preisen – und das alles, ohne den ökologischen Fußabdruck zu vergrößern? Mein persönlicher Lieblings-Secondhandladen, PICK N WEIGHT, bringt all diese Eigenschaften mit! 

„Vintage by the kilo“ ist das Motto der Kette, welche Filialen in Berlin, München, Köln und Hamburg hat. Man zahlt hier also nicht pro Kleidungsstück, sondern nach Gewicht.
Die einzelnen Teile sind in verschiedene Farbkategorien aufgeteilt und jede besitzt ihren eigenen Kilopreis. Also – je leichter das neue Lieblingsteil, umso günstiger ist es auch!

Die Secondhand Teile sind alle sorgfältig ausgewählt und auf gröbere Mängel geprüft. So ist die Wahrscheinlichkeit, ein echtes Vintage-Schnäppchen zu ergattern, sehr hoch.

Und das beste daran? Niemand anders hat es ebenfalls im Schrank hängen!

Die Einzelstücke reichen von Lederjacken und Denim bis hin zu luftigen Röcken und Kleidern in den ausgefallensten Farben und Formen. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei!

Ein schöner Nebeneffekt: Durch die Weiterverwendung bereits vorhandener Kleidungsstücke steigern wir den bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen und unterstützen nicht den gewaltigen Konsum der Modeindustrie.

Der Hamburger Store befindet sich im Schanzenviertel bei der Haltestelle „Neuer Pferdemarkt“.
Schaut doch mal vorbei!

„Vintage b(u)y the kilo – your shopping experience!“