Go to the top
Kid Simius in der Prinzenbar, Foto: Heiko Sehrsam

Happy Birthday! 10 Jahre Reeperbahn Festival

Julia Henchen, 18.09.2015

Der Kiez macht sich schick, denn das größte Clubfestival Deutschlands feiert in diesem Jahr zehnjähriges Jubiläum. Hamburg wird für vier Tage der Hot Spot des Landes – wenn Musiker, Künstler, Autoren, Veranstalter und Besucher den Kiez entern. 

Neben 400 Konzerten wird es auch ein Kunstprogramm und öffentliche Lesungen geben. Rund 70 Clubs auf der sündigsten Meile Deutschlands öffnen ihre Türen um ein Festival der Extraklasse zu kredenzen.

Das Reeperbahn Festival ist nicht nur ein Ort, an dem Kontakte geknüpft werden, sondern auch nationale und internationale Künstler entdeckt werden können.

Wer als Newcomer in einem der Clubs ein Konzert geben darf, hat meist eine steile Karriere vor sich. So konnten die Besucher der letzten Jahre Auftritte von Ed Sheeran, Ben Howard, Cro, Bon Iver, Milky Chance oder Kraftklub vor deren großem Durchbruch erleben.

In diesem Jahr sind Acts wie Wanda, Oddisee, Tom Klose, Adam Angst und Joris dabei. Joris Song “Herz über Kopf” wird im Radio bereits rauf und runter gespielt.

Neben Award-Verleihungen, Showcases und Diskussionsrunden werden auch in diesem Jahr wieder ausgewählte Filme gezeigt. Zum ersten Mal wird mit Künstlern, Präsentationen und Sessions “aus Finnland” ein besonderer Länderschwerpunkt gesetzt. Dabei soll nicht nur die Regionalität, sondern auch die musikalische Vielfältigkeit des Landes vorgestellt werden.

Das Reeperbahn Festival präsentiert sich zu seinem Jubiläum wieder einmal von seiner schönsten Seite, eben so spannend, wie die Entwicklungen in der musikalischen und digitalen Welt. Da bleiben nur noch die Worte am Ende: Wir freuen uns riesig! 

Alicia Keys, Foto: Michelangelo Di Battista

Traumkonzert: Alicia Keys in Hamburg

Gila Thieleke, 11.06.2013

Minimalistisch schön: Ohne viel Trara beschert Alicia Keys den Hamburgern ein Traumkonzert in der O2 World Hamburg. Und es passiert etwas Magisches…

Mit frecher Kurzhaarfrisur, die Alicia Keys anfangs noch unter einem Hut versteckt, kommt die Soul Queen auf die Bühne. Wie eh und je beeindruckt die Sängerin mit gekonnten Klaviereinlagen. Bei Klassikern wie „You Don’t Know My Name” oder „Fallin“ passiert in der O2 World Hamburg etwas Magisches: Als ob es ein stilles Einverständnis zwischen den Zuhörern gäbe, tosender Applaus, den ich selten so in der Form erlebt habe.

„Sie hatte ja während des gesamten Konzerts nur ein Outfit an“, bemerkte eine Besucherin kurz vor der Zugabe. Mit der enttäuscht klingenden Erkenntnis stand die junge Konzert-Besucherin jedoch alleine da. Pompöse Outfitwechsel sind einfach nicht notwendig. Die US-Amerikanerin beeindruckt mit ihrer einzigartigen und kraftvollen Stimme. Und zumindest bei den Zugaben “New Day”, “Girl On Fire” und “Empire State Of Mind”  kommt Alicia in langer Robe auf die Bühne. Der Applaus und die positive Atmosphäre: viel besser als bei so manchem Show-Spektakel.  Einziges Manko: Der Klang ist in der O2 World leider verbesserungsfähig – das ist mir bereits bei vielen Konzerten aufgefallen.

Davon lässt sich Alicia Keys jedoch nicht beirren. Ihre Message scheint zu sein: Wahrer Glanz braucht kein großes Theater. Und wir sagen: Yes, this girl is on fire!

Pink, www.pinkspage.com

Pink rockt die Hamburger wech

Gila Thieleke, 02.05.2013

Gigantisches Show-Spektakel: Sängerin Pink zeigt bei ihrem Konzert in der ausverkauften O2 World Hamburg viel Akrobatik und singt sogar kopfüber.

Mal actiongeladen, mal emotional beeindruckt die quirlige Sängerin das Publikum. Beim bauchfreien Outfit sind rote Striemen auf ihrer Haut erkennbar. Kein Wunder, die Akrobatikeinlagen, bei denen die Sängerin mit Seilen gesichert ist, haben es in sich. Wie Pink dann auch noch den Gesang so einwandfrei hinbekommt ist mir ein Rätsel.

Bei ihrer aktuellen Single “Just Give Me A Reason” kommt Sänger Nate Ruess als Überraschung auf die Bühne gesprungen. Die Zuhörer sind begeistert. Am Ende schwebt die Rock-Röhre über die Köpfe des Publikums hinweg, ihren Fans zum Greifen nah. Sowas habe ich noch nicht gesehen… Gigantische Show und grandiose Leistung. Pink rockt!

Planetarium Hamburg, Foto; Andreas Kreutzer

Event-Tipp: Jazz im Planetarium

Gila Thieleke, 28.01.2013

Die Kolumne Hamburg Redaktion steht auf Jazz. Dennoch gehen wir viel zu selten zu Jam-Sessions oder Jazz-Konzerten. Warum? Keine Ahnung… dafür gibt es keinen logischen Grund. Geht Ihnen das auch so? Na, dann ab die Post, Tickets besorgen und Sonntag auf, auf ins Planetarium!

Saxofonist Gabriel Coburger spielt mit seinen Quintett-Kollegen “Jean Paul” am Sonntag “Jazz under the stars”. Wer sich die Blue Notes mal geschmeidig sanft, mal impulsiv beeindruckend um die Öhrchen fliegen lassen möchte, der sollte diese Gelegenheit am 3. Februar nutzen.

Tickets gibt es für 22.50 Euro. Weitere Infos bekommen Sie auf der Homepage vom Planetarium Hamburg.

Voca People, Foto: www.voca-people.de, Leon Sokolozki - Mr. Artichoke Graphic Design

Voca People: Beatbox trifft außerirdischen Humor

Gila Thieleke, 25.01.2013

Uiuiui, weiße, kahlköpfige Außerirdische sind vom Planeten Voca kommend direkt auf der Bühne des Hamburger CCHs gelandet. Und wenn man schon mal da ist, wird ordentlich gesungen und Quatsch gemacht…

Den weißen Männchen ist der Treibstoff ausgegangen und sie brauchen neue Energie, um nach Hause zu kommen. Ihr Antrieb: Musiiiiiiik! Die “Voca People” hauen in ihrer Show Songs von Mozart, Abba und Britney Spears raus, und das ganz ohne elektronische Sound-Effekte. Die witzige Crew kreiert alle Töne selbst. Zwischendrin immer wieder lustige und unterhaltsame Sketche. Die quiekigen Töne der achtköpfigen Stimm-Akrobaten erinnern stark an die Teletubbies.

Absolut beeindruckend: Die Beatbox-Einlagen. Es werden CDs gescratscht und Rap-Einlagen zum Besten gegeben. Für mich persönlich waren die Kombi aus Beatbox und außerirdischem Humor das Highlight der Show. So ganz neu und innovativ ist diese Art Musik zu machen zwar nicht, aber man hat während der ganzen eineinhalb Stunden ein Dauergrinsen im Gesicht.

Die Voca People: Nur noch bis Sonntag können Sie sich die geballte Ladung Heiterkeit im CCH abholen – Tickets an der Abendkasse oder an den bekannten Vorverkaufsstellen. Der Besuch lohnt sich – egal, wie trist das Wetter oder betrübt der Tag, Sie werden definitiv gut gelaunt nach Hause gehen.

Weitere Infos finden Sie auf der Seite der Voca Peple…

alle in einem Boot - Die Heiterkeit, Foto: www.dieheiterkeit.de

Konzert-Tipp Die Heiterkeit

Gila Thieleke, 19.01.2013

Die Mimik der drei Hamburger Mädels passt zum Schmuddelwetter in der Hansestadt. Stella Sommer, Rabea Erradi und Stefanie Hochmuth sitzen alle drei in einem Boot …und wenn man schon nebeneinander Platz nimmt, kann man doch gleich ein bisschen Musik machen.

Ihre Musik: Nicht einfach, aber auch nicht übertrieben, der Gesang: nicht schön, sondern wunderschön eigen, die Texte: zurückhaltend mit einer Spur Ironie. Ja, humorlos sind die drei Frauen ohne offensichtliches Lächeln nicht!

Heute spielen “Die Heiterkeit” im Uebel & Gefährlich. Sie sind wohl nicht die Antwort auf die Frage, wo die Blumen geblieben sind. Aber ihre musikalischen Fragen stellen sie ebenso charmant wie einst Marlene Dietrich.

 

Anstandsherren, Foto: www.anstandsherren.de

Konzert-Tipp: Anstandsherren

Gila Thieleke, 18.01.2013

Dieses Wochenende steht im Zeichen der Musik… ähnlich wie “Die Heiterkeit” verkehren die “Anstandsherren” ihren Bandnamen im wahren Leben augenzwinkernd ins Gegenteil. 

Anstandsherren – dahinter stecken vier Hamburger Rabauken, die einfach Bock auf Musik haben. Zur Feier des Tages treten Alex, Till, Otti und Marc mit frisch gewaschenen Haaren, starker Frise und gestärkten Hemden vor das Publikum. Und weil der Bandname so schön ist, spielen die Jungs in einer Location, die ihrem Namen auf jeden Fall würdig ist.

Die Anstandsherren heute in der Schanze im “die herren simpel”.  Na, wenn sich da nicht zwei gefunden haben…

Jennifer Lopez, Universal Music, Credits: Warwick Saint

J.LO Konzert – Stimme: naja, La Lopez: oho!

Gila Thieleke, 29.10.2012

Bei der Shopping-Tour in Hamburg präsentierte sich US-Star Jennifer Lopez mit einem Mix aus Winter-Boots, weiter Hose und Schlabber-Strick. Doch bei ihrem Konzert in der O2 World zieht die amerikanische Latina alle Register.

Glitzer-Kleidchen in Netz-Optik, Diamant besetzte Super-Highheels, Schwanen-Robe: Jennifer Lopez (43) begeistert mit ausgefallenen Kostümen. Der Gesang wäre dann das andere Thema. Bei den ersten drei Songs hatte man das Gefühl, sie singt kaum selbst, stattdessen hauen ihre Backgroundsängerinnen raus was sie können. Irgendwann setzt auch J.LO ein. Doch direkt beim Song “Waiting for tonight” geht ihr die Puste aus, sie versucht die Fans singen zu lassen. Die kennen den Text aber nicht. Hm, naja, wurscht. La Lopez übernimmt wieder und die Show geht munter weiter.

Die oft als “Diva” verschriene Sängerin gibt sich sehr publikumnsnah, tritt bis vorne an die Bühne, beugt sich weit über Fotorafen und Kamerateams hinweg und reicht ihr Mikro in die Menge. Im Vorwege konnte ich einen Blick auf die Songliste erhaschen. Auch ihre Hip-Hop-Ghetto-Songs sind dabei. ‘Wie soll das funktionieren’ dachte ich noch so. Die Gude is schließlich auch keine 20 mehr und ihre nicht ganz so hip-hop-mäßigen Fans altern schließlich mit. Aber, chapeau! Es funktioniert. Das Madley aus “Jenny from the Block”, “I’m real” und Co. kommt bombenmäßig an.

Bei der Ballade “Untill it beats no more” kann die Latina – immerhin kurz vor Ende des Konzerts – dann auch mal zeigen, was sie drauf hat und das war wirklich schön anzuhören. Insgesamt braucht man aber natürlich nicht um den heißen Popo herumzureden – es ist wohl allen bekannt, dass Frau Lopez nicht die stärkste Stimme hat, aber wat soll’s. J.LO ist einfach ‘ne geile Socke!