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Segelfliegen ist wie Fahrradfahren

Segelfliegen in Boberg, Foto: Christoph Kurze

von Gila Thieleke, 29.08.2012

Segelfliegen: Eigentlich ein teurer Sport, dachte ich immer. Bis ich während der Themen-Recherche auf der Internetseite vom Flugplatz Boberg lande. Mit 500 Euro für 100 Segelstarts ist das Preisliche gar nicht so schlecht. Also wird nicht lang gefackelt. Telefon in die Hand und ab geht’s.

Es folgt das erste Telefonat mit Vereins-Präsident Dieter Gasthuber vom Hamburger Verein für Luftfahrt. Er gibt mir seine Email-Adresse für den weiteren Kontakt durch: „Papa, Romeo, Alpha, Echo… Delta, Bravo“, buchstabiert er. Ich versteh nur Bahnhof. „Bitte wie?” Dann dämmert es mir. Wir befinden uns im Funk-Alphabet und ich hab gleich den ersten Einstieg voll verpasst. Setzen, sechs, würde man in der Schule sagen. Wir können uns dann doch noch verständigen und ich düse auf einen bewölkten Samstag Morgen gemeinsam mit einem Fotografen zum Flugplatz Boberg. Wir werden freundlich empfangen. Wo anderorts Vereinsmitglieder verschlossen und distanziert reagieren sind hier alle freundlich und nett. Egal wo wir auftauchten, ruft man uns ein aufgeschlossenes „Mooooin“ entgegen.  Beim Startplatz sind mehrere Stühle und Bänke aufgebaut. Während einige Jugendliche in der Pilotenausbildung mit Segelfliegern in die Höhe schießen, sitzen die anderen bei Kaffee und Kuchen zusammen und schnacken. Gasthuber nimmt sich viel Zeit, erzählt uns kleine Flieger-Anekdoten, klärt uns über die Flugzeugtypen auf und bringt uns ein paar Basics bei.

“Segelfliegen ist wie Fahrradfahren, das verlernt man nie”, so Olaf Brückner, langjähriger Segelpilot und Fluglehrer in Boberg. Ich blicke ihn ungläubig an. Noch ist mir nicht mal klar, wie man stundenlang in der Luft segeln kann, ohne herunterzufallen. Auch er nimmt sich viel Zeit für uns, fragt uns schließlich, ob wir nicht Lust haben einen Schnupperkurs zu machen.

Während ein 17-Jähriger gerade eine Landung hinlegt, blicke ich in die Höhe. Nur beim Zusehen wird mir schon ganz mulmig im Bauch. Der motivierte Fotograf Christoph stimmt sofort zu – ich hingegen bin noch am Hadern. Soll ich oder soll ich nicht? Das ist hier die Frage…

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